Alzheimer: Diskussion um Rudi Assauer wenig hilfreich für Betroffene und Angehörige

(mko) Als wenig hilfreich bezeichnet Professor Bernd Reuschenbach, Professor mit dem Schwerpunkt Gerontologie und Pflege an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München, die derzeitige öffentliche Diskussion und Medienberichterstattung um Rudi Assauer und vorher Gunter Sachs zum Thema Alzheimer. “ Es gibt nicht nur Schrecken“, sondern für die knapp 1,2 Millionen Betroffenen in Deutschland, so Reuschenbach, auch „sehr viele Möglichkeiten in der Pflege und Versorgung, um die Lebensqualität der Patienten auf hohem Niveau zu sichern“. Im Umgang mit Dementen sind qualifizierte Pflegekräfte in der Lage, gemeinsam mit den Angehörigen einen Zugang zur Welt der Patienten zu finden und trotz schwerer Erkrankung ein lebenswertes Leben zu ermöglichen. Da bisher pharmazeutische Mittel bei der Alzheimer-Demenz nur eine aufschiebende und symptomlindernde Wirkung haben, spielt die professionelle Pflege der Betroffenen eine wichtige Rolle. Dazu gehören das kognitive Trainingebenso wie Validationsverfahren und Basaler Stimulation. Beim Validationsverfahren geht es beispielsweise darum, die Betroffenen in ihrer Erlebniswelt zu akzeptieren. Mit besonderen Gesprächsverfahren können emotional belastende Situationen entschärft werden. Selbst für bettlägerige Pflegebedürftige gibt es mit sensorischen Verfahren umfangreiche Möglichkeiten, eine gute Lebenszufriedenheit zu erreichen. Ist eine Kommunikation auf normalem Wege nicht mehr möglich, kann es gelingen durch Gerüche, akustische oder visuelle Reize oder durch besondere Bewegung Zugang zu den Betroffenen zu erhalten. Dies wird bei der Basalen Stimulation umgesetzt. Pflegende sind hier wichtige Kontaktpersonen und können aufgrund ihrer qualifizierten Ausbildung oder ihres Pflegestudiums kompetente Partner in der Begleitung von Dementen und deren Angehörigen sein.