Burn out, Depression – Krankschreibungen nehmen zu

(mko) Seelische Probleme und Erkrankungen gehören heute für viele Beschäftige zum Arbeitsalltag und führen zu immer längeren Ausfallzeiten. Rund 15 Prozent aller Krankentage mit ärztlichem Attest gehen demnach auf psychische Erkrankungen zurück, vor allem auf Depressionen, so der Dachverband der Betriebskrankenkassen (BKK). Durchschnittlich dauert die Krankschreibung in diesen Fällen 40 Tage – bei einer Depression durchschnittlich sogar 58 Tage je Fall. Die Krankentage wegen seelischer Leiden haben sich im Vergleich zu 2003 mehr als verdoppelt.

Zwar hätten Studien in den vergangenen Jahren keine relevante Zunahme bei psychischen Störungen verzeichnet, berichteten die BKK unter Berufung u.a. auf Erhebungen des Robert-Koch-Instituts. Doch mehr Menschen akzeptierten sie und nähmen Hilfe in Anspruch. „Die heutzutage umfangreicheren Kenntnisse psychischer Krankheitsbilder bei Allgemeinmedizinern und Hausärzten tragen ebenfalls zum Anstieg der Krankschreibungen wegen psychischer Probleme bei“, so Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbands.

Depressionen werden dem Atlas zufolge in Süddeutschland – Bayern und Baden-Württemberg – häufiger diagnostiziert als im Norden oder Osten Deutschlands. Auch in Großstädten wie Berlin, Hamburg, München werden mehr seelische Leiden attestiert als in ländlichen Gegenden. Detailanalysen zeigen dabei deutliche Unterschiede bei den Diagnoseraten, Krankschreibungen sowie Antidepressiva-Verordnungen. Es werden Schwankungen bis zum 43-fachen des höchsten Werts gegenüber dem niedrigsten berichtet.

So bekamen lediglich 0,3 Prozent der BKK-Versicherten im Saale-Orla-Kreis (Thüringen) eine Burn-out-Diagnose attestiert, während dieser Anteil im Kreis Ansbach (Bayern) bei 3,4 Prozent liegt. Und im Kreis Meißen (Sachsen) liegt der Anteil der BKK-Versicherten, die ein Antidepressivum erhalten, bei 4,4 Prozent, während es im Kreis Straubing (Bayern) mit 11,5 Prozent mehr als doppelt so viele sind. Diese Schwankungsbreiten könnten nicht allein durch unterschiedliche Erkrankungshäufigkeiten in den Regionen erklärt werden, betont die Kasse. Vielmehr sei ein Zusammenhang mit Regionalindikatoren wie der Ärztedichte nachweisbar.

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