Freiluftfans: Zecken sind immer aktiv.

Foto: Autan

(mko) Zecken sind schon jetzt aktiv. Wald-Wanderer, Radfahrer, Spaziergänger, Forstarbeiter und alle, die ihren Hund Gassi führen, sollten daher zu einer Doppelstrategie greifen, abdeckende Bekleidung gegen Zeckenbisse ( lange Hosen, Strümpfe und hohe, feste Schuhe) und auch eine Impfung gegen die Hirnhautentzündung FSME in Betracht ziehen – gegen die von Zecken übertragene Borreliose gibt es bisher keinen Imfpstoff.

Zecken können eine Reihe von Krankheitserregern übertragen. Die wichtigsten sind FSME-Viren, dann spricht man von einer Frühsommer Meningoenzephalitis (Verbreitungsgebiet hauptsächlich in Bayern und Baden-Württemberg, aber auch in Hessen, Rheinland-Pflaz und Thüringen).
Zecken übertagen aber auch Bakterien und Erreger des Bakteriums „Borrelia Burgdorferi“.
Einmal in die Blutbahn des Menschen eingedrungen, wandert es vom Zeckenstich ausgehend nach außen. Erste Reaktionen zeigen sich meist erst nach ein bis zwei Wochen. Rund um den Einstich bildet sich eine ringsförmige Hautrötung, die so geannte Wanderröte. Später treten dann Kopfschmerzen, Fieber, Gelenk-. und Muskelschmerzen auf. Jetzt sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen, denn
nicht oder zu spät mit Antibiotika behandelte Infektionen können chronische Krankheitserscheinungen an Nervensystem, Herz, Gelenken und Haut hervorrufen. Die durch den Zeckenstich übertragene Krankheit nennt man Lyme-Borreliose.

Vor der Hirnhautentzündung FSME kann man sich mit einer gut verträglichen Impfung schützen. Die aus drei Impfungen bestehende Grundimmunisierung vermittelt einen sicheren Impfschutz; bei erneutem oder permanentem FSME-Risiko ist alle drei bis fünf Jahre eine Auffrischimpfung erforderlich. Für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr steht ein spezieller, ebenfalls gut verträglicher Impfstoff zur Verfügung.
Nach einer FSME-Infektion kann es 7 bis 14 Tage nach einem Zeckenstich zu unspezifischen Anzeichen wie Fieber, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und leichten Magen-Darm-Beschwerden ähnlich einer Sommergrippe kommen. Nach etwa acht beschwerdefreien Tagen zeigt sich bei ca. 10 Prozent der Erkrankten eine Hirnhaut- und / oder Gehirn- und / oder Rückenmarksentzündung.

Gesundheits-Experten raten, beim Streifzug durch die Natur lange Ärmel und Hosen sowie geschlossene Schuhe zu tragen. Auf heller Kleidung sind die kleinen Quälgeister leichter zu entdecken. Insbesondere Kinder sollten nach dem Aufenthalt im Freien gründlich abgesucht werden. Inzwischen gibt es Anti-Zeckenlotions- und sprays für Erwachsenen und Kinder (Apotheken).

Wenn eine Zecke entdeckt wird: umgehend langsam herausziehen, am besten mit einer Zeckenzange oder Pinzette. Das Tier dabei am Kopf fassen und darauf achten, die Zecke auf keinen Fall zu zerquetschen. Die verbreitete Überzeugung, der Holzbock müsse links- oder rechtsherum “herausgeschraubt“ werden ist falsch. Auch sollten keine Substanzen wie Klebstoff, Alkohol, Nagellack oder Öl zur Entfernung von Zecken eingesetzt werden.