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(mko) Jüngste Forschungsergebnisse bei Multiple Sklerose (MS) zeigen, dass die Blockade eines bestimmten Ionenkanals in den Wänden von Nervenzellen das Fortschreiten der chronischen Entzündungen des Nervensystems, wie sie bei Multiple Sklerose auftritt, aufhält. Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf /UKE verabreichten Mäusen den Wirkstoff Glibenclamid, der sich bei Diabetikern bereits bewährt hat und sich jetzt im Studienverlauf mit Mäusen als positiv herausstellte.Die die Substanz verhindert das Absterben der Nervenzellen. Jetzt soll untersucht werden, ob der Wirkstoff auch für Multiple Sklerose Patienten (MS) eingesetzt werden kann. Multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung an der jedes Jahr 3.000 Menschen neu erkranken (insgesamt 130 000), Frauen sind zwei- bis dreimal so häufig betroffen. Fehlgesteuerte körpereigene Immunzellen greifen die Schutzhülle der Nervenfasern an, es kommt zu einer chronische Entzündungsreaktion und die Nervenzellen und ihre Fortsätze degenerieren oder werden zerstört. Wird nun der bestimmte Ionenkanal deaktiviert, so Manuel Friese, Leiter des Forschungsteams, können die Nervenzellen überleben, auch wenn die Entzündung im Nervengewebe fortschreitet. Obwohl heute innovative Medikamente eine gute Behandlung der Multiple Sklerose-Patienten sichern, ist MS immer noch eine Krankheit mit tausend Gesichtern.Das variiert von Seh- und Sensibilitätsstörungen wie Kribbeln der Finger und in den Füssen über Gleichgewichtstörungen bis hin zur chronischen Müdigkeit. Typischerweise tritt MS schubförmig auf. Daher sagt man „die MS schläft nie“.