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(mko) Ein körpereigenes Schmerzmittel wirkt achtmal effektiver als Morphium. Bei dem Schmerzkiller handelt sich um das so genannte „Prostataspezifische Saure Phosphatase (PAP), das bisher nur als Tumormarker erkannt wurde. Es kommt aber auch in Nervenzellen vor, die für Schmerzempfindungen zuständig sind. Dort verwandelt es schmerzverursachende Botenstoffe in solche, die Schmerzen unterdrücken. So der US-Wissenschaftler Proferssor Mark Zylka. Ein künstlicher Eingriff in diesen Mechanismus könnte eine effektive Möglichkeit sein, Schmerzen zu unterdrücken, so Zylka. Der Wissenschaftler sucht jetzt nach weiteren Proteinen, die ebenfalls zu dieser Spaltreaktion fähig sind. „Es ist zwar möglich, dass das Enzym PAP selbst für eine Behandlung von Schmerzen eingesetzt werden kann, jedoch nur in Form von Injektionen wie bei Morphium. Wir möchtenjedoch erreichen, dass es in Tablettenform eingenommen werden kann.“

(mko) Viele Menschen geraten gerade in den Feiertagen in ein seelisches Loch, aber jeder von uns kennt auch Tage, an denen alles grau und sinnlos erscheint. Doch eine solche vorübergehende nieder- gedrückte Stimmung ist nicht mit einer depressiven Erkrankung im medizinischen Sinne vergleichbar. Der Leidensdruck, dem depressive Menschen ausgesetzt sind, erreicht oft Ausmaße, die sich ein Gesunder nur schwer vorstellen kann. Depressionen zählen nicht von ungefähr zu den zehn Krankheiten, die die Lebensqualität am stärksten beeinträchtigen und zu einer hohen Selbstmordrate führt.

Depressionen zählen in Deutschland zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Rund fünf Prozent der Bevölkerung leiden aktuell daran, viele davon sind schwer erkrankt. Nicht immer lässt sich ein Grund ausmachen, warum ein Mensch depressiv wird. Mögliche Auslöser kommen z. B. körperliche Erkrankungen oder traumatische Erlebnisse sein.

Depressionen können aber auch neurobiologisch bedingt sein. Nach dem Stand der Wissenschaft ist die Ursache eine gestörte Balance der so genannten Botenstoffe, d. h. einer Disharmonie bei den Informationsüberträgern im Gehirn. Diese Erkenntnis wird für die medikamentöse Therapie mit Antidepressiva genutzt. Diese Medikamente wirken nämlich dem emotionalen krankheitsauslösenden Ungleichgewicht zwischen den verschiedenen Botenstoffen entgegen. Dabei wird sehr oft der Wirkstoff Venlafaxin eingesetzt, der einen doppelten Wirkmechanismus hat. Er erhöht die Konzentration der beiden Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin. Steigt der Gehalt dieser beiden Substanzen im Gehirn an, bessern sich die Symptome der Depression. Mit Venlafaxin können auch schwere Krankheitsfälle erfolgreich behandelt werden. Im Dezember 08 ist das Patent für den Wirkstoff abgelaufen und
so stehen die ersten preisgünstigen Medikamente mit dem Wirkstoff zur Verfügung.
(Quelle : Verband Pro Generika, Berlin) ...mehr