Schlagwort-Archive: Brusttumore

In den meisten Brusttumoren ist die Konzentration des Proteins SOCS3 höher als in gesundem Brustgewebe. Deshalb wurde vermutet, dass SOCS3 eine Rolle bei der Entstehung von Brustkrebs spielt. In anderen Tumoren ist das Protein jedoch häufig ausgeschaltet. Außerdem bilden Brusttumoren mit einem geringen SOCS3-Spiegel auch seltener Metastasen in den Lymphknoten. Um diese widersprüchlichen Befunde einzuordnen, haben australische Wissenschaftler jetzt die Konzentration des Proteins in Brustkrebszellen gezielt variiert: Zellen, die viel SOCS3 produzierten, wuchsen langsamer, Zellen mit einer verringerten SOCS3-Konzentration dagegen schneller. Die Studie unterstützt damit die Auffassung, dass SOCS3 der Tumorentstehung entgegenwirkt. Außerdem entdeckten die Wissenschaftler, dass das Hormon Prolactin auf natürlichem Weg die SOCS3-Bildung steigert. Die Wissenschaftler sehen in einer gesteigerten SOCS3-Produktion in Brustkrebszellen einen möglichen Ansatzpunkt für neue Therapien.

Eine gesteigerte Aktivität der Histon-Decarboxylasen (HDACs) ist einer der Gründe, warum in Krebszellen andere Gene aktiv sind als in gesunden Zellen. Dieses Wissen machten sich italienische Forscher beim Kampf gegen Darmkrebs zu Nutze. Sie fanden heraus, dass das Epilepsie-Medikament Valproinsäure die Wirkung der HDACs unterdrückt und damit das Wachstum von Darmkrebszellen
hemmt und die Zellen in den programmierten Selbstmord treibt. Außerdem stellten die Forscher fest, dass Valproinsäure die Herstellung eines Enzyms bremst, das die Tumorentstehung begünstigt. Denselben Effekt hat auch das Medikament Bosutinib, das gerade in klinischen Studien gegen Leukämien erprobt wird. Setzten die italienischen Forscher Valproinsäure und Bosutinib
gemeinsam bei Versuchstieren mit Darmkrebs ein, starb ein Großteil der Krebszellen im Darm der Tiere. ...mehr