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(mko) Kaum eine Erkrankung unterliegt solchen Vorurteilen wie Multiple Sklerose (MS – bei Betroffenen und auch bei Arbeitgebern. MS ist die häufigste chronisch-entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems, d. h. des Gehirns und des Zentralen Rückenmarks und beginnt meist schon im frühen Erwachsenenalter zwischen 20 und 40 Jahren, also mittem im Arbeitsprozess vieler Betroffener. Die Diagnose bringt Ängste und den Verluste an Selbstwertgefühl mit sich. Dank moderner Medikamente ist heute jedoch der Erhalt der Lebensqualität und damit auch die Weiterführung des Berufes oder des Studiums möglich. „Häufig trauen sich jedoch die Betroffenen nicht, offen über ihre Erkrankung zu sprechen, weil sie Benachteiligungen am Arbeitsplatz oder sogar eine Kündigung fürchten“, das sagt der Arbeitsrechtexperte und Jurist Ralf Lobert aus Düsseldorf*. Ob man den Arbeitgeber über die Erkrankung informiert ist eine rein persönliche Entscheidung. Niemand ist dazu verpflichtet, so lange der normale Arbeitsablauf nicht durch die Erkrankung beeinträchtigt wird.

( Die Broschüre „Von Arbeitszeit bis Zusatzversicherung“ beantwortet die ersten brennenden Fragen, die sich MS-Patienten bezüglich ihres Berufslebens stellen. Infos dazu unter:
Broschüre Arbeitsleben m.MS
oder telefonisch über: 08000 -30 77 30.

Multiple Sklerose ist nicht tödlich, keine Erbkrankheit, kein Muskelschwund und keine psychische Erkrankung, vielmehr eine Autoimmunerkranung an der jedes Jahr 3.000 Menschen neu erkranken (insgesamt 130 000), Frauen sind zwei- bis dreimal so häufig betroffen.
Fehlgesteuerte körpereigene Immunzellen greifen die Schutzhülle der Nervenfasern an und
zerstören sie irrtümlich. Heute ermöglichen jedoch moderne innovative Medikamente eine gute Behandlung. Dennoch ist MS immer noch eine Krankheit mit tausend Gesichtern, das variiert von Sehstörungen, Sensibilitätsstörungen wie Kribbeln der Finger und in den Füssen über Gleichgewichtstörungen bis hin zur chronischen Müdigkeit. Typischerweise tritt MS schubförmig auf. Daher sagt man „die MS schläft nie“.
Die Behandlung mit modernen Antikörpern (z.B. Natalizumab), die an die fehlgesteuerten körpereigenen Immunzellen andocken verhindert, dass die fehlgesteuerten
Zellen in das Gehirn gelangen. Die Therapie stoppt auch die Entzündungsreaktionen, reduziert MS-Schübe und hält den Fortschreitungsprozess auf. Ein Antikörper muss nur alle vier Wochen einmal gespritzt werden (im Gegensatz zu anderen Medikamenten) und die Infusion dauert zirka eine Stunde, mit einer Nachbeobachtungszeit von noch einmal einer Stunde.
Die Therapie mit dem modernen Antikörper lässt sich sehr gut in den Arbeits-Alltag integrieren, oft reicht dafür die Mittagspause. ...mehr