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(mko) Etwa 30 bis 40 Prozent aller Frauen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr haben Myome d.h. Muskelgeschwülste der Gebärmutter. Diagnostisch sind Myome meist ein Zufallsbefund, da sie in der Regel keine Beschwerden verursachen und im Normalfall auch nicht behandelt werden. Das gilt auch bei einer Schwangerschaft. Wenn Myome Beschwerden machen, hängt die Art der Therapie von mehreren Faktoren ab: • von dem Alter der Patientin • von der Familienplanung • von der Symptomatik • von der Lage und Größe des Myoms.

Grundsätzlich können Myome medikamentös, chirurgisch oder durch neuere Verfahren wie die Embolisation oder den fokussierten Ultraschall behandelt werden. Junge Frauen werden gebärmuttererhaltend operiert, ältere, die bereits Kinder haben und bei denen man früher die Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) als Standard-Therapie vorgenommen hat, werden heute zunehmend minimal-invasive operiert d.h. man entfernt lediglich das Myom. Je nach Sitz und Größe können Myome allerdings die Ursache für sehr starke oder unregelmäßige Blutungen sein. Im Einzelfall können Myome auch aufgrund ihrer Größe Druck auf die Nachbarorgane wie Blase oder Darm ausüben. Von den Medikamenten standen bisher nur sogenannte GnRH-Analoga zur Verfügung, die eine Art künstliche Wechseljahre hervorrufen. Durch den Hormonentzug schrumpfen die Myome, die Präparate haben aber starke Nebenwirkungen und nach Absetzen wachsen die Myome erneut. Aus diesem Grund sind die Medikamente lediglich geeignet, um das Myom vor einer Operation etwas zu verkleinern. ...mehr

Foto: Johnson&Johnson

Beckenbodensenkungen, das Absacken von Organen wie Gebärmutter, Enddarm und Scheide, sind eine der häufigsten Frauenleiden überhaupt. Sie gehen oft mit Inkontinenz einher und schränken die Lebensqualität der Patientinnen erheblich ein.
(mko) Etwa jede zehnte Frau muss sich in ihrem Leben einem Eingriff unterziehen. Früher kam es bei dieser Therapie zu hohen Rückfallraten oder bedurfte stark invasiver Operationen per Bauchschnitt. Dank der neuen Mesh-Technologie (engl. mesh = Netzt) können Senkungen heute minimal-invasiv behandelt werden (Netztherapie). Die sogenannten Prolift-Netze geben den Organen wieder halt und zwar genau dort, wo sie hingehören. Das Verfahren zeichnet sich durch hohe Heilungsraten aus und ist für die Patientinnen schonend. Die meisten Frauen werden wenige Tage nach dem Eingriff aus dem Krankenhaus entlassen und können sobald wieder den Aktivitäten des Alltags nachgehen und sich voll belasten. Ein weiterer großer Vorteil: Das Sexualleben der Patientinnen wird wieder hergestellt und ist nach der OP problemlos möglich, da die Verfahren mit keinen Einengungen der Scheide und des Dammes verbunden sind. ...mehr

(mko) Eine Totaloperation mit Entfernung der Gebärmutter und den Eierstöcken z.B. aufgrund von Zysten wirkt sich bei manchen, besonders jüngeren Frauen negativ auf die Sexualität aus. Mehr als die Hälfte der betroffenen Frauen, denen beide Eierstöcke entfernt werden müssen (hier werden 50 Prozent des im Blut zirkulierenden Sexualhormons Testosteron produziert) klagen nach der OP über sexuelle Lustlosigkeit, Müdigkeit, Depressionen und Partnerprobleme. Denn: durch die Entfernung der Eierstöcke geraten die betroffenen Frauen abrupt in die Wechseljahre und das Sexualhormon Testosteron sinkt um 50 Prozent. Die Hamburger Fachärztin und Hormonspezialistin (Endokrinologin) Dr. Anneliese Schwenkhagen hält die Aufklärung vor der Total-Operation über diese möglichen Probleme nach der Operation für unbedingt notwendig, denn der behandelnde Arzt kann ergänzend zu der Östrogentherapie (gegen Hitzewallungen, Schlafstörungen) das Testosteron-Pflaster verschreiben, um die Sexualhormone Östrogen und Testosteron auszugleichen und das gesunde Lustempfinden wieder herzustellen. Testosterontherapie

(mko) Statt Operation oder Hormonbehandlung können gutartige Tumore der Gebärmutter, die z. T. zu starken Schmerzen und Blutungen führen, durch einen schonenden Eingriff ausgehungert werden. Für die betroffenen Frauen (20 bis 40 Prozent über 30 Jahre) ist das eine gute Alternative. Bei diesem Verfahren werden Katheter durch die Leistenarterien eingeführt und unter Röntgenkontrolle winzige Partikel in die Blutversorgung der Gebärmutter gespritzt: Da-durch werden die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Tumore gedrosselt – sie schrumpfen.

(mk) Erstmals wurden jetzt im Berliner Universitätsklinikum Charité Myome der Gebärmutter mit Ultraschall behandelt. Wie in einem Brennglas werden dabei Ultra-schallwellen auf einen einzigen Punkt im Körper konzentriert. Laut Silvia Schattenfroh, von der Chari-té, entwickeln sich dort dann Tem-peraturen von 60 bis 80 Grad Cel-sius, die Gewebe zerstören. Dieser Vorgang müsse mit kurzen Unter-brechungen, in denen sich das um-gebende, gesunde Gewebe abküh-len kann, bis zu fünfzigmal wieder-holt werden. Um das Zielgebiet und die Ergebnisse der Bestrahlung genau zu kontrollieren, wird die Behandlung unter ständiger Beo-bachtung mittels Magnetresonanz-tomographie durchgeführt. Die Behandlung kann ambulant erfol-gen. Um genauere Ergebnisse zur Therapie zu erhalten, soll jetzt eine erste Studie zur Ultraschallbestrah-lung erfolgen. Eine gutartige Ge-schwulst der Gebärmutter tritt bei jeder 5. Frau nach dem 30. Lebens-jahr auf. Ihr Wachstum wird durch das Hormon Östrogen stimuliert und wird mit Medikamenten be-handelt, die die Rückbildung för-dern.