Schlagwort-Archive: Hormone

(mko) Wir fühlen uns schlapp, gähnen viel und sind dauernd müde. Schuld daran sind die Hormone. Der Lichtmangel der vergangenen Monate hat unseren Hormonhaushalt durcheinander gebracht. Jetzt im April ist der Vorrat des „Glückshormons“ Serotonin aufgebraucht. Denn: die Serotoninausschüttung hängt vom Tageslicht ab und jetzt, nach dem Winter überwiegt im Körper das Schlafhormon Melatonin. Das macht uns müde und schlapp. Fitmacher sind jetzt Wechselduschen am Morgen, Sport und leichte Kost mit vielen Vitaminen, frühes Aufstehen und rechtzeitiges Schlafengehen. Wichtig ist : möglichst viel Tageslicht tanken. Wer lange schläft, z. B am Wochenende, anstatt draußen spazieren zugehen, fühlt sich meist anschließend noch schlapper.

aerztin_patient_beratung_250(mko) Die positiven Seiten von Stress nutzen wir gern, zum Beispiel eine erhöhte Konzentration oder Aufmerksamkeit –  sie gelten als Zeichen einer erhöhten Aktivität der wichtigsten Stresshormonachse, der sogenannten HPA-Achse. Sie reicht vom Hypothalamus, einem Abschnitt des Zwischenhirns, über die Hirnanhangsdrüse bis zu den Nebennieren und schüttet die Hormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol aus. Wird Stress allerdings zum Dauerzustand,  zeigt er seine negativen Seiten. Denn: chronischer Stress stört unseren Hormonstoffwechsel und das bedeutet weniger Lust auf Sex, Depression oder Übergewicht. Stress ist also nicht gleich Stress und folgt nach einer aktiven „Hochphase“ keine ausreichende Entspannung, kann es durch die dauernde Alarmbereitschaft des Körpers zu chronischem Stress kommen und der führt dann zu Erschöpfung und Überlastung. „Und das kann viele schädliche Auswirkungen haben“, sagt Professor Günter Stalla, vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie, München und Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Neuroendokrinologie. Etwa für das Immunsystem, indem die Aktivität der Killerzellen abnimmt. Ein möglicher negativer Effekt auf das kardiovaskuläre System ist die Entstehung von Bluthochdruck. Auch das Nervensystem kann leiden, mit Schlafstörungen und Depressionen als Folge. „Außerdem kommt es bei einer chronisch aktivierten HPA-Achse zu einer Unterdrückung anderer Hormone, wodurch die Fettmasse im Körper zu- und die Muskelmasse abnimmt“, so  Professor Stalla. Möglich sind auch eine hormonell bedingte Unterfunktion der Hoden und daraus resultierende sexuelle Störungen und ein Nachlassen der Libido, also weniger Lust auf Sex.

„Durch diese Veränderungen des Hormonsystems, die durcheinander geratenen Regelkreise und die Begleiterkrankungen, entsteht ein sich ständig verstärkender Teufelskreis“, sagt Professor Stefan R. Bornstein, Direktor am Universitätsklinikum Dresden. „Auch wenn für viele Menschen im Berufsleben zu erbringende Höchstleitungen und permanente Erreichbarkeit zum Alltag gehören, sollte ein jeder aufmerksam auf Anzeichen von Dauerstress achten, für Ausgleich sorgen und gegebenenfalls auch einen Endokrinologen zu Rate ziehen.“ ...mehr

(mko) Das Spurenelement Selen schützt nicht vor Herzkreislauferkrankungen – so lautet das Ergebnis einer aktuellen Meta-Analyse. Möglicherweise besteht auch ein Zusammenhang von Seleneinnahme und erhöhtem Diabetesrisiko läßt die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) verlauten. Eine positive Wirkung zeigt Selen bei bestimmten Schilddrüsenerkrankungen.

Mikronährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe sind lebensnotwendig und heutzutage auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln weit verbreitet. Das Spurenelement Selen schützt nicht nur die Zellmembran, sondern ist auch an der Regelung des Stoffwechsels beteiligt. Menschen nehmen Selen über die Nahrung auf – Fleisch, Meeresfrüchte, Fisch sowie Milch- und Getreideprodukte sind reich an Selen. „Ein Selenmangel ist – ähnlich wie ein Vitamin-D-Mangel – in den vergangenen Jahren mit einer Vielzahl von Erkrankungen in Verbindung gebracht worden“, berichtet Professor Helmut Schatz, von der DGE aus Bochum. Dazu zählen Fehlgeburten, Unfruchtbarkeit bei Männern, Gemütsschwankungen, Alzheimer, Herzkreislauferkrankungen und entzündliche Gelenkerkrankungen. Professor Schatz stellt jedoch fest: „Einen Beleg, dass die Einnahme von Selen diese Erkrankungen verhindern oder bessern kann, gab und gibt es nicht.“ ...mehr

(mko) Mediziner der Universität Leipzig finden neuen Biomarker der Gebärmutterschleimhaut als Ursache von Schwangerschaftsstörungen und auch bei Störungen künstlicher Befruchtungen. Ein bestimmtes Schwangerschaftshormon, hCG-genannt (humanes Choriongonadotropin) spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Bekannt ist, dass das Hormon vom frühen Embryo gebildet wird. Der Wert des hCG-Hormons spielt auch eine Rolle bei dem handelsüblichen Schwangerschaftstests. Neu ist – dass jede gesunde Gebärmutterschleimhaut der Frau in der zweiten Zyklushälfte ihr eigenes – mütterliches – hCG freisetzt. Es unterstützt frühzeitig die mögliche Einnistung des Embryos (Implantation) und wird auch während der Schwangerschaft weitergebildet. Wie die beiden Hormone sich unterscheiden und welche Rolle sie im Einzelnen spielen erforschten jetzt Reproduktionsmediziner um Professor Henry Alexander und wiesen nach, dass sich dieses neue mütterliche hCGder Gebärmutterschleimhaut vom bekannten Schwangerschaftshormon hCG des Embryos unterscheidet, ein immunprotektives, zelldifferenzierendes und blutgefäßbildendes Hormon ist, das in der Gebärmutter für den Erhalt der Schwangerschaft essentiell ist. Mit diesem Hormon kann z.B. der aktuelle immunologischen Schutz des ungeborenen Kindes bestimmt werden. So können Schwangerschaftsstörungen frühzeitiger erkannt und therapiert werden“, so Professor Alexander. Bei drohender Fehl- oder Frühgeburt kann man durch eine Substitution des Hormons die Schwangerschaft erhalten.

Auch auf dem Gebiet der künstlichen Befruchtung spielt die Entdeckung eine entscheidende Rolle. „Dieser Biomarker ist dafür geeignet, die Implantationsfähigkeit der Gebärmutterschleimhaut zu bestimmen. Nur wenn genügend mütterliches hCG vom „schützenden“ Beta-hCG vom Typ Gen 7 und 6 vorhanden ist, hat die befruchtete Eizelle hohe Chancen auf eine erfolgreiche Einnistung.“ Vor dem Embryotransfer könnte man daher Zellen der Gebärmutterschleimhaut auf die Bildung des neuen hCG
untersuchen und dann entscheiden, ob der Embryo eine gute Überlebenschance im Mutterleib hat. Auf diese Weise kann die Erfolgsrate bei einer künstlichen Befruchtung (In-vitro Fertilisation) erhöht werden. (Quelle: Universität Leipzig) ...mehr

(mko) Wissenschaftler des Universitätsklinikums Regensburg haben jetzt den Zusammenhang zwischen Übergewicht und Eierstockkrebs in einer groß angelegten, langjährigen Studie aufgezeigt. Verglichen wurde das Gewicht von Frauen mit einem Body Mass-Index/BMI unter 25, hatten die Frauen jedoch einen BMI von 30 oder mehr, so war ihr Risiko an Eierstockkrebs zu erkranken um 25 Prozent höher. Weitere Berechnungen ergaben, dass bei Frauen mit Übergewicht, die in den Wechseljahren keine Hormone einnahmen, die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung um 80 Prozent höher war.

Eierstockkrebs stellt die bösartigste gynäkologische Krebserkrankung bei Frauen dar, die meistens nach den Wechseljahren auftritt. In Deutschland sind davon jährlich etwa 9.000 Frauen betroffen.

(mko) Volles, gesundes Haar hängt auch von der Ausgeglichenheit unserer Hormone ab. Denn: die gestörte Funktionsfähigkeit der Haarwurzel kann durch eine Überempfindlichkeit gegenüber dem männlichen Hormon Dihydrotestosteron (DHT), das auch bei Frauen in geringen Mengen vorkommt, ausgelöst werden. Das DHT führt zu einer schlechteren Durchblutung der Haarwurzel. Hilfreich ist daher eine Ernährung (oder Präparate), mit reichlich Hirseextrakt (reich an Vitaminen und Mineralstoffen und natürlichem Silicium) und Weizenkeimöl (enthält mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wichtig für den Aufbau von Zellen der Haarwurzel) und dem HaarvitaminPantothensäure ein B-Vitamin, das in Leber, Herz, Fisch, Eigelb, Weizenkeimen, Gemüse, Getreide vorkommt). Jede fünfte Frau zwischen 20 und 30 Jahren leidet unter Haarausfall, bei den 50-Jährigen sind es schon 40 Prozent. Stress, psychische Belastungen, Umwelteinflüsse und die Einnahme bestimmter Medikamente begünstigen Störungen an der Haarwurzel Die Nährstoffversorgung ist dann gestört.Mehr zum Thema: Bayer Health Care

(mko) Jod kommt in vielen Produkten vor z.B. auch in der Milch. Denn: Bauern füttern ihre Kühe mit Jod angereichertem Futter zum Schutz vor Infektionen und im-prägnieren mit hygienisch machen-den Jodlösungen Kuheuter und Milchmaschinen. Die Folge: Molkereiprodukte enthalten heute in fast allen westlichen Ländern eine Menge Jod. Bei der Akne von Teenagern besteht wahrscheinlich eine Verbindung zwischen den Hormonen und dem Jod, das sie mit Milch und Molkereiprodukten aufnehmen. Daher sollten betroffe-ne junge Leute weniger dieser Produkte zu sich nehmen. Das rät der US-Hautspezialist Professor Har-vey Arbesman von der Buffalo U-niversität.

(mko) Sind Frauen ständig schlapp und müde und schaffen sie deshalb ihren Alltag nicht mehr, kann das an einem Androgenmangel liegen, der mit DHEA (Dehydroepiandrosteron) behoben werden kann. Der Bedarf ist individuell sehr verschieden: zwischen acht und 100 mg täglich. Müdigkeit tritt besonders häufig nach einer Eierstock-Operation auf. Denn bei den Frauen bilden die Eierstöcke, bis zu den Wechseljahren auch ge-ringe Mengen der männlichen Se-xualhormone. Es kann aber auch eine Insuffizienz der androgenpro-duzierenden Nebennieren vorlie-gen. Zum Beispiel aufgrund einer Hypophysenstörung (die Hirnan-hangdrüse steuert die Hormone ) nach einer Geburt oder wenn die Nebennieren-Funktion gemindert ist, etwa durch die Einnahme von Hormonen.

(mko) Statt Operation oder Hormonbehandlung können gutartige Tumore der Gebärmutter, die z. T. zu starken Schmerzen und Blutungen führen, durch einen schonenden Eingriff ausgehungert werden. Für die betroffenen Frauen (20 bis 40 Prozent über 30 Jahre) ist das eine gute Alternative. Bei diesem Verfahren werden Katheter durch die Leistenarterien eingeführt und unter Röntgenkontrolle winzige Partikel in die Blutversorgung der Gebärmutter gespritzt: Da-durch werden die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Tumore gedrosselt – sie schrumpfen.

(mko) Die Ursache für eine mangelnde Libido bei Frauen ist nicht, wie bisher vermutet, ein Mangel an männlichen Hormonen, vielmehr spielt das Hormon DHEA- dehydroepiandrosterone sulphate -, eine wichtigere Rolle. So Susan Davis von der Jean Hailes Foundation: „Frauen mit einer geringen Libido hatten nicht, wie vermutet zu niedrige Testosteron-Werte, sondern, für uns überraschend, zu niedrige DHEA-Werte. Ihre Lust auf Sex und ihre Erregbarkeit wa-ren gleich null.“ Das Ergebnis der Studie wird als Fortschritt bei der Therapie von sexuellen Problemen bei Frauen betrachtet. Das Hormon DHEA wird in den Nebennieren produziert, kann aber auch synthetisch hergestellt werden.