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(mko) Ein körpereigenes Schmerzmittel wirkt achtmal effektiver als Morphium. Bei dem Schmerzkiller handelt sich um das so genannte „Prostataspezifische Saure Phosphatase (PAP), das bisher nur als Tumormarker erkannt wurde. Es kommt aber auch in Nervenzellen vor, die für Schmerzempfindungen zuständig sind. Dort verwandelt es schmerzverursachende Botenstoffe in solche, die Schmerzen unterdrücken. So der US-Wissenschaftler Proferssor Mark Zylka. Ein künstlicher Eingriff in diesen Mechanismus könnte eine effektive Möglichkeit sein, Schmerzen zu unterdrücken, so Zylka. Der Wissenschaftler sucht jetzt nach weiteren Proteinen, die ebenfalls zu dieser Spaltreaktion fähig sind. „Es ist zwar möglich, dass das Enzym PAP selbst für eine Behandlung von Schmerzen eingesetzt werden kann, jedoch nur in Form von Injektionen wie bei Morphium. Wir möchtenjedoch erreichen, dass es in Tablettenform eingenommen werden kann.“

(mko) Viele Patienten mit dauerhaften und chronischen Schmerzen – in Deutschland etwa 11 Millionen – haben die Befürchtung, von starken Schmerzmedikamenten abhängig zu werden. Aber dieser “Morphin-Mythos” ist ein weitverbreitetes Vorurteil. Fälle von psychischer Abhängigkeit durch starke Schmerzmittel sind äußerst selten. Mittlere bis starke Schmerzmittel sollten aber nach einem festen Zeitschema einge-nommen werden und in ausrei-chend hoher Dosis, damit der Schmerz nicht immer wieder durchbrechen kann. Denn: Morphine machen nur dann süch-tig, wenn sie schnell und in hohen Konzentrationen gegeben werden. Das ist der Grund, warum sich Junkies in die Venen spritzen. Nur so kann damit eine psychisch stimulierende Wirkung erzielt werden, sagt der Schmerzspezia-list Dr. Gerhard Müller- Schwefe, Präsident des Schmerz-therapeutischen Kolloquiums. Menschen mit gleichbleibend starken Schmerzen brauchen Re-tardpräparate, oder Schmerzpflas-ter mit dem Wirkstoff Fentanyl (wirkt drei Tage), oder Morphin-tabletten, die 16 bis 24 Stunden wirken. Die Weltgesundheitsor-ganisation (WHO) hat einen Stu-fenplan als Richtschnur entwi-ckelt:

· Erste Stufe: nicht-opioid-haltige Mittel wie z.B. Parace-tamol.
· Zweite Stufe, wenn die Schmerzen stärker werden eine Kombination aus Paracetamol und schwachen Opioiden.
· Dritte Stufe: Morphin oder morphinähnliche Substanzen.

Infos: Deutsches Grünes Kreuz in Marburg, Rufnummer: 06421 293 294.