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(mko) Unser Immunsystem nimmt profitiert über die Darmflora vom Stillen, auch lange noch nach der Entwöhnung. Kalifornische Wissenschaftler von der University of California, um Dennis Hartigan-O`Connor teilten neugeborene Rhesusaffen in zwei Gruppen ein: Eine Hälfte wurde von ihren Müttern sechs Monate lang gestillt ─ die übrigen bekamen Milch aus der Flasche. Anschließend war die Ernährung aller Tiere ein halbes Jahr lang identisch. Nach der Stillphase wiesen die gestillten Äffchen eine deutlich vielfältigere Darmflora auf, die auch sechs Monate später noch erhalten war. Gestillte Tiere hatten viele Prevotella-, Lactobacillus- und Ruminococcus-Bakterien, in der anderen Gruppe traten vermehrt Clostridium-Arten auf.

Nach Angaben der Forscher waren viele Unterschiede schon im Alter von sechs Monaten etabliert und wurden mit der Zeit zwischen den Gruppen noch extremer, was auf einen dauerhaften Einfluss der anfänglichen Mikroben-Kolonisierung auf die Darmflora hindeutet ─ mit der Flasche gefütterte Tiere hatten weniger Reichtum, Gleichmäßigkeit und Vielfalt an Bakterien. Bei der Untersuchung des Einflusses der Darmflora auf das Immunsystem wurde das Blut zu verschiedenen Zeitpunkten auf verschiedene Helferzellen der Körperabwehr analysiert. Auch hier fanden sich große Differenzen, vor allem in Bezug auf den Anteil der Th17-Zellen an den Helferzellen, der bei gestillten Affen deutlich höher lag. Th17-Zellen sind jene Helfer-T-Zellen, die den Botenstoff Interleukin 17 (IL-17)  ein bestimmtes Protein , das mit Entzündungs- und Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht wird. ...mehr

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(mko) Muttermilch hat einen äußerst positiven Effekt auf die Darmflora und das stärkt auch das Immunsystem. Bei gestillten Babys besiedeln bestimmte Mikroben den Darm − diese Besiedlung der Mikroben findet bei Flaschensäuglingen nicht statt.Das berichten Wissenschaftler um Robert Chapkin von der Texas A & M University/USA. Das Immunsystem und die Abwehr gegen Krankheitserreger funktionieren bei mit Muttermilch versorgten Säuglingen besser. Den Forschern zufolge ist zudem die Darmregulierung während der Verdauung bei gestillten Kindern besser ausgebildet. Die ausschließlich mit der Flasche ernährtenSäuglinge haben diesen Vorteil nicht. Die Forscher verglichen für ihre Studie drei Monate alte Babies. Eine Gruppe wurde komplett gestillt und ausschließlich mit Muttermilch ernährt − die andere wurde gar nicht gestillt. Ergebnis: Die Gestillten erhalten über die Muttermilch eine breitere Palette von Mikroben im Darm als die Gruppe der Ungestillten. ...mehr

(mko) Die meisten Mütter stillen, aber zu kurz. Denn: nach vier Mo-naten gebe nur noch jede Dritte ihrem Kind die Brust, nach sechs Monaten nur noch jede Zehnte wie eine Umfrage bei 177 Geburtsklini-ken im Jahr 2002 ergeben hat. So Professor Frank Louwen, vom U-niversitätsklinikum Frankfurt am Main. Dabei ist Muttermilch das Beste für Mutter und Kind. Gestill-te Kinder werden seltener krank. Der längere Hautkontakt fördert die geistige und körperliche Ent-wicklung des Babys. Stillende Frauen beugen zudem dem eige-nem Krebsrisiko vor. Das Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, sinkt Studien zufolge um die Hälf-te, wenn die Frau sechs Monate lang stillt. Louwen: „Mit jedem weiteren Monat reduziert sich das Risiko um ein weiteres Prozent.“ Das Brustkrebs-Risiko sinkt bei sechs Monaten Stillzeit um 25 bis 35 Prozent. Zudem nehmen Frauen nach der Schwangerschaft durch das Stillen schneller wieder ab. Die Mindeststillzeit sollte, so Louwen, mindestens sechs Monate betragen.