Schlagwort-Archive: Testosteron

(mko) Ein dicker Bauchumfang ist bei Männern häufig ein Anzeichen für Hormonmangel, betont die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). Bis zu 40 Prozent der Männer mit dickem Bauch, gestörtem Stoffwechsel oder auch einem Diabetes mellitus Typ 2 mangelt es am Geschlechtshormon Testosteron. Nach neuesten Erkenntnissen scheinen sich Hormonmangel und chronische Erkrankungen hier gegenseitig zu bedingen. In bestimmten Fällen stellt eine Therapie mit Testosteron für Betroffene einen Ausweg aus diesem Kreislauf dar. Doch bei allen stehe davor eine umfassende hormonelle Diagnostik. Der Spiegel des männlichen Geschlechtshormons sinkt beim Mann ab 40 jährlich um ein bis zwei Prozent: „Wie wir jetzt wissen, ist Testosteronmangel aber nicht allein eine Frage des Alters“, sagt Professor Dr. med. Christof Schöfl vom Universitätsklinikum Erlangen. Vielmehr sei er auch eine Folge von Übergewicht und umgekehrt: „Es existiert offensichtlich ein Teufelskreis aus niedrigem Testosteron und vermehrtem Fettgewebe und den damit assoziierten Stoffwechselstörungen“, so der Neuroendokrinologe aus dem Vorstand der DGE. Testosteron beeinflusst beim Mann nicht nur Sexualität und Psyche. Es regt den Aufbau von Muskeln und Knochen an und verringert die Fettmasse. Studien zeigen, dass auch das Körpergewicht und der Spiegel des männlichen Geschlechtshormons eng zusammenhängen. Testosteron und Zucker- und Fettstoffwechsel beeinflussen sich demzufolge: Fettleibige und diabeteskranke Männer weisen häufig niedrige Testosteronwerte auf. Insbesondere das Bauchfett und damit ein ungünstiges Verhältnis von Taillenumfang und Körpergröße, spielt hierbei eine Rolle.

(mko) Ältere Männer profitieren kaum von einer zusätzlichen Testosterongabe. Weder die körperliche noch die geistige Leistungsfähigkeit werden dadurch verbessert. Studien in den Niederlanden ergaben jetzt, dass eine Testosterongabe von zweimal täglich 80 Milli-gramm Testosteron oder Placebo kaum die Muskelkraft erhöhte oder die funktionelle Mobilität steigerte. Auch die kognitive Leistungsfähigkeit verbesserte sich nicht. Ebenso wenig die Knochendichte und auch auf die Prostata und ihre Funktion hatte die zusätzliche Testosteron-gabe keine Wirkung. <(Quelle JAMA 2008/Vol.299)

(mko) Eine Totaloperation mit Entfernung der Gebärmutter und den Eierstöcken z.B. aufgrund von Zysten wirkt sich bei manchen, besonders jüngeren Frauen negativ auf die Sexualität aus. Mehr als die Hälfte der betroffenen Frauen, denen beide Eierstöcke entfernt werden müssen (hier werden 50 Prozent des im Blut zirkulierenden Sexualhormons Testosteron produziert) klagen nach der OP über sexuelle Lustlosigkeit, Müdigkeit, Depressionen und Partnerprobleme. Denn: durch die Entfernung der Eierstöcke geraten die betroffenen Frauen abrupt in die Wechseljahre und das Sexualhormon Testosteron sinkt um 50 Prozent. Die Hamburger Fachärztin und Hormonspezialistin (Endokrinologin) Dr. Anneliese Schwenkhagen hält die Aufklärung vor der Total-Operation über diese möglichen Probleme nach der Operation für unbedingt notwendig, denn der behandelnde Arzt kann ergänzend zu der Östrogentherapie (gegen Hitzewallungen, Schlafstörungen) das Testosteron-Pflaster verschreiben, um die Sexualhormone Östrogen und Testosteron auszugleichen und das gesunde Lustempfinden wieder herzustellen. Testosterontherapie

(mko) Forscher haben die Ursache für schnellwachsende Prostata-Tumore – es gibt schnell und langsam wachsende – erkannt. Es ist das Enzym LSD1, das die Zellteilung ankurbelt und so das schnelle Wachstum eines Tumors verstärkt. LSD1 hat eine ähnliche Wirkung wie das Testosteron, das ebenfalls die Zellteilung in der Prostata aktiviert und dafür sorgt, dass unter seinem Einfluss auch aus entarteten Zellen Tumore entstehen. Bisher versucht man diesen Vorgang mit einer Anti-Hormontherapie zu stoppen oder aufzuhalten. Das funktioniert jedoch nicht immer. Wahrscheinlich, so die neuesten Erkenntnisse, liegt das an dem Enzym LSD1, denn das kann die Zellteilung so beeinflussen und manipulieren, dass die Zellen gar kein Testosteron mehr benötigen, um sich zu teilen. Erforscht werden soll nun ein Medikament, das das Enzym LSD1 ausschaltet. Jährlich erkran-ken in Deutschland 46.000 Männer neu an Prostatakrebs.

(mko) Das männliche Sexualhormon Testosteron, das Frauen in geringen Mengen auch selbst produzieren, steigert in der Menopause die Lustfähigkeit und erhöht die sexuelle Erregbarkeit. Das hat erneut eine Daten-Auswertung von 23 internationalen Studien mit mehr als 1900 Teilnehmerinnen ergeben. Auftraggeber war die international tätige Cochrane Collaboration, eine unabhängige Organisati on, die sich um die wissenschaftliche Beweisführung von medizinischen Forschungsergebnissen bemüht. Alle Frauen erhielten über sechs Monate, zusätzlich zu einer Hormonersatztherapie mit Östrogen und Progestin, niedrige Dosen Testosteron (1,25 Mil-ligramm bis 2,5 Milligramm), oral verabreicht. Als zusätzlich positiver Ef-fekt reduziert sich im Cholesterin-Spiegel auch das gute HDL-Cholesterin. Weitergeprüft werden soll, welche Nebenwirkungen bei der Kurztherapie im Vergleich zu einer Langzeittherapie auftreten, da Testosteron im Brustdrüsengewebe zu Östrogen umgewandelt wird und das Wachstum von Krebszellen anregen könnte.

(mk) Es wird nicht mehr lange dauern und in den USA wird ein Testosteron-Gel (Testosteron ist das männliche Geschlechtshormon) auf den Markt kommen, das Män-nern bei Depressionen helfen soll. Denn dort steigt die Zahl depressi-ver Männer drastisch an. Wissen-schaftler vermuten, dass schon 2004 acht Prozent aller Männer über 30 Jahre an Depressionen lei-den werden. Forscher der Harvard Medical School haben jetzt in einer Studie Männer mit sehr niedrigen Testosteron-Werten, die zu starken De-pressionen neigen, getestet und dabei herausgefunden, dass ein Testosteron-Gel bei Männern mit diesen niedrigen Werten einen posi-tiven Einfluss auf die Depression hat. Noch ist ein solches Gel als Hilfe gegen Depressionen allerdings nicht auf dem Markt.

(mko) Männer mit einem niedrigen Testosteron-Spiegel neigen, so ein Bericht des US-Fachmagazins “Archives of General Psychiatry“, verstärkt zu Depressionen. Denn: Ab dem 40. Lebensjahr sinkt der Tes-tosteron-Spiegel pro Jahr um ein Prozent. Dreißig Prozent aller Männer, die älter sind als 55 Jahre leiden demnach unter nachlassender Energie und Vitalität, ihre Muskel-kraft nimmt ab, sie haben weniger Appetit, die Libido geht zurück und es zeigen sich Symptome von abnehmender Knochendichte.