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Wissenschaftler des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin haben gemeinsam mit Kollegen der Universitäten Hamburg und Gießen den weltweit ersten DNA-Test für Bilharziose (Schistosomiasis) entwickelt. Die Methode wird den Nachweis der gefährlichen Tropenkrankheit erheblich vereinfachen. Zudem lässt sich mit ihr überprüfen, ob Behandlungsmaßnahmen wirksam sind.

Jährlich fordert die Krankheit schätzungsweise 200.000 Opfer – sie gilt damit als gefährlichste Wurminfektion des Menschen. Die Arbeit ist jetzt in der Zeitschrift „PLoS Neglected
Tropical Diseases“ erschienen. Link: http://www.plosntds.org/doi/pntd.0000422

Der Erreger der Bilharziose ist ein kleiner Wurm, der so genannte Pärchenegel. Die Larven dringen durch die intakte Haut in den Menschen ein, reifen und wandern in die Leber, wo sich die Weibchen
in einer breiten Längsfalte am Bauch der Männchen niederlassen. Gemeinsam wandern die Pärchenegel in die Venen des Darms oder des kleinen Beckens und lassen sich dort nieder. Offenbar gelangt dann Wurm-DNA laufend in das Blut des Patienten. Die Weibchen produzieren massenhaft Eier, die zunächst die Wand der Blutgefäße, dann die Darm- bzw. Blasenwand durchdringen und mit Stuhl oder Urin ausgeschieden werden. „Unser Test kann die DNA des Wurms
anhand charakteristischer Merkmale nachweisen“, erklärt Professor Dr. Christian Drosten, der die Arbeiten am Hamburger Tropeninstitut durchgeführt hat und inzwischen das Institut für Virologie an derUniversität Bonn leitet. In der jetzt veröffentlichten Studie wird gezeigt, dass der neue Bluttest hochsensitiv ist und sowohl bei akut als auch bei chronisch Infizierten funktioniert. Zudem eignet er sich, um den Erfolg einer eingeleiteten Therapie zu überprüfen. ...mehr